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Newsarchiv

05.09.2024

Honorarwidersprüche: TI-Anbindung und TI-Deckungslücke

Am 29.08.2024 hat uns RA Moeck über die Urteilsbegründungen des Bundessozialgericht (BSG) informiert und seine fachliche Einschätzung bezüglich der bereits eingelegten Widersprüche mitgeteilt. Dies möchten wir Ihnen hier kurz zusammenfassen:

 

Es geht insbesondere um die Frage, ob es ratsam ist, Widersprüche gegen die Nicht-Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI) zurückzuziehen, um die Bearbeitungsgebühr der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin zu vermeiden. Diese berechnet bei endgültiger Ablehnung je Widerspruch 100€.

 

Grundsätzlich gilt: Widersprüche, die sich auf eine Honorarkürzung wegen genereller Weigerung, die Praxis an die Telematik-Infrastruktur anzuschließen, beziehen, sollten zurückgenommen werden.

 

Das konkrete Urteil des BSG bezieht sich zwar nur auf das Quartal 1/2019, aber die Begründung ist folgerichtig auf weitere Quartale zu übertragen, sodass hier keine Änderung der Rechtsprechung erwartet wird.

 

Widersprüche gegen Honorarkürzungen wegen verspäteter Einrichtung der TI (verschuldet durch die Anbieter), die sich auf die Zeit vor dem 30.06.2019 beziehen, sollten nicht zurückgezogen werden. Das Gericht hat ausgeführt, dass in diesen Fällen von einer Kürzung abgesehen werden sollte, wenn die Praxisbetreibenden die vertragliche Vereinbarung zum TI-Anschluss bis 01.04.2019 nachweisen können. Allerdings hat die Musterklage diese spezielle Konstellation nicht explizit geprüft, sodass es sich hier lediglich um eine Empfehlung des Gerichts handelt.

 

Für Bescheide ab dem Quartal 3/2019 gilt diese Ausnahmeregelung nicht, sodass zu befürchten steht, dass nach der Wertung des Gesetzgebers ab diesem Zeitpunkt ein verspäteter Anschluss zu Lasten des Leistungserbringers gehen soll. Auch dies wurde nicht vom BSG entschieden, sondern beruht auf der Einschätzung der rechtlichen Lage.

 

Widersprüche bezüglich der Deckungslücke, da die TI-Pauschalen niedriger sind als die tatsächlichen Kosten, sollten laut RA Moeck zurückgezogen werden. Leider gibt es kein abschließendes Urteil zu dieser Frage, da der Musterkläger (ein Arzt aus Baden-Württemberg) die Revision vor dem BSG zurückgezogen hat. Da der Kollegen bereits vor dem Sozial- und dem Landessozialgericht nicht durchgedrungen war, wurden seine Chancen auf einen Erfolg vor dem BSG offenbar als gering eingeschätzt.

 

Fazit: Um Bearbeitungsgebühren der KV Berlin zu vermeiden, ist es ratsam, Widersprüche wegen Honorarkürzungen (fehlender TI-Anschluss) zurückziehen, wenn diese sich auf die Quartale nach 4/2019 beziehen. Widersprüche gegen die TI-Deckungslücke sollten grundsätzlich zurückgezogen werden.

 

(r.b)

 


23.05.2024

Mitgliedertreffen im Zenner

Liebe bvvp-Mitglieder und Interessierte,

wie schon im Mitgliederrundbrief angekündigt, möchten wir die Tradition der Mitgliedertreffen wieder aufleben lassen. Gerne würden wir mit Ihnen über 30 Jahre bvvp sprechen und Sie näher kennenlernen.

Wo? Am Mittwoch, den 29.05.2024 treffen wir uns um 19.00 Uhr im Zenner, Alt Treptow 15, 12435 Berlin (S-Bahnhof Treptower Park oder S-Bahnhof Plänterwald, 15 Minuten Spaziergang entlang der Spree oder Bus 265, Haltestelle Alt-Treptow, direkt vor dem Zenner). Wir haben einen Tisch auf den Namen „bvvp Berlin“ reserviert.

Wir würden uns freuen, wenn das Mitgliedertreffen für Sie ein Ort des Vernetzens und des Austauschs von Erfahrungen und Ideen wird.

Für den Vorstand
Kerstin Herz-Mosler


02.03.2024

Jetzt handeln, Zukunft sichern: §90 streichen für ein Versorgungswerk in Berlin!

 

+++ Update +++ Es ist geschafft: Am 23. Mai 2024 hat das Berliner Abgeordnetenhaus final der neuen Fassung des Heilberufekammergesetz zugestimmt – und §90 wurde ersatzlos gestrichen! Damit ist der Weg frei für die Gründung eines eigenen berufsständischen Versorgungswerk. Lesen Sie hier die offizielle Pressemitteilung der Psychotherapeutenkammer Berlin. +++ Update +++

 

Jetzt handeln, Zukunft sichern: §90 streichen für ein Versorgungswerk in Berlin!

Berlin ist das einzige Bundesland ohne Versorgungswerk für Psychotherapeut*innen. Das können wir jetzt ändern!

Im Juni 2024 soll das Berliner Heilberufe-Kammergesetz geändert werden. Das ist unsere Chance, endlich den § 90 ersatzlos streichen zu lassen, der bisher die Gründung eines Versorgungswerks für Psychotherapeut*innen in der Hauptstadt verhindert.

Ein berufsständisches Versorgungswerk ist eine berufsgruppenbezogene, eigenverwaltete und -finanzierte Möglichkeit zur Altersvorsorge. Es stellt damit KEINE Belastung öffentlicher Haushalte dar und steht NICHT in Konkurrenz zur Deutschen Rentenversicherung, wo angestellte Psychotherapeut*innen Pflichtmitglied sind. Bisher müssen aber selbstständig tätige Kollegen und Kolleginnen privat für ihre Altersrente vorsorgen. Das ist für viele eine große Belastung. Versorgungswerke finanzieren sich aus einer Mischung von Kapitaldeckung und Beitragsumlagen; sie haben sich seit ihrer Einführung für die freien Berufe 1957 bewährt.

Ein Versorgungswerk ist deshalb die beste Chance schnell, einfach und effizient die Altersvorsorge von tausenden von Psychotherapeut*innen auf eine sichere Basis zu stellen. Damit wir endlich auch in Berlin ein Versorgungswerk bekommen, brauchen wir Ihre Hilfe!

 

Was können Sie tun?

  • Schließen Sie sich unseren Forderungen an und machen Sie die politisch Verantwortlichen auf diese Chance aufmerksam! Schreiben Sie eine Mail oder einen Brief. Nutzen Sie unsere Formulierungsvorschläge/ Musterschreiben, die Sie weiter unten als Download finden.
  • Der bvvp Berlin plant zudem eine große Postkartenaktion, um Sie in den Anschreiben an die Politiker und Politikerinnen zu unterstützen. In den nächsten Wochen werden unsere Mitglieder professionell gestaltete Postkarten erhalten, die Sie gern an Ihre Abgeordneten weiterleiten dürfen. So können wir gemeinsam für diese wichtige Änderung eintreten und auf einer breiten Basis öffentlichkeitswirksam Druck machen.
  • Wenden Sie sich persönlich an ihre Abgeordneten! In den Bürgersprechstunden können Sie auf das Thema aufmerksam machen und für diese einmalige Chance werben. Sie wollen wissen, wer für Ihren Wahlkreis im Abgeordnetenhaus sitzt? Schauen Sie am Ende dieser Seite nach!
  • Leiten Sie diese Informationen an Kollegen und Kolleginnen weiter und bitten Sie um Unterstützung! Jede Stimme zählt!
  • Folgen, teilen und kommentieren Sie unsere Social Media Kampagne zu dem Thema: #§90 #Versorgungswerk #Zukunftsichern

Eine Liste mit den gesundheitspolitischen Sprechern der Fraktionen oder den Mitgliedern des Ausschusses für Gesundheit und Pflege finden Sie weiter unten auf dieser Seite.

 

Wir freuen uns über Ihre Unterstützung und stehen bei Fragen gern zur Seite.

 

Ihr bvvp Berlin Vorstand

 

Weitere Links und Informationen

Unser Musterbrief zum Download, Anpassen, Weiterleiten und Verschicken: hier

Die Postkarte zum Ausdrucken: hier

Der QR-Code für diese Website: hier

Die gesundheitspolitischen Sprecher der Fraktionen: als word oder pdf

Die Mitglieder des Ausschusses für Gesundheit und Pflege (mit Wahlkreis): als word oder pdf

Sie wollen wissen, wer für Ihren Wahlkreis im Abgeordnetenhaus sitzt? Finden Sie es mit wenigen Klicks heraus (Straße, Hausnummer, PLZ):

https://www.parlament-berlin.de/das-parlament/abgeordnete/suche-nach-wahlkreisen

Das Positionspapier der Psychotherapeutenkammer Berlin: https://www.psychotherapeutenkammer-berlin.de/nachrichten/positionspapier-zum-versorgungswerk

@christianzander reagiert bei Instagram auf unsere Briefe: hier

Wir feiern mit @christianzander den ersten Etappensieg: hier

Unser Aushang für die Ausbildungsinstitute in Berlin: hier

Unser Bild für Social Media: hier


12.12.2023

Mitgliederversammlung 2024

Liebe Mitglieder,

wir laden Sie herzlich zur nächsten Mitgliederversammlung des bvvp Berlin ein!

Ihre Teilnahme ist uns wichtig, denn nur so erhalten wir Ihre Rückmeldungen über unsere Arbeit im letzten Jahr. Die Mitgliederversammlung ist das wichtigste Organ unseres Verbandes. Der persönliche Kontakt zu Ihnen, Ihre Ideen und auch Ihre Kritik bringen uns voran, auch können wir gemeinsam die Planungen für das kommende Jahr besprechen.

 

Wann?

Mittwoch, den 17.01.2024 um 19:00 Uhr

 

Wo?

in der KV Berlin

 

Die Einladung mit der geplanten Tagesordnung finden Sie hier.

Bitte geben Sie uns eine kurze Rückmeldung, ob Sie dabei sein können. Sie erreichen uns in der Geschäftsstelle per Mail: bvvp-lv-berlin@bvvp.de

Vielen Dank für Ihr Engagement!

 

Herzliche Grüße

Ihr bvvp Berlin Vorstand


07.09.2023

Globaler Klimastreik am 15.9.2023

Der bvvp Berlin schließt sich einem Aufruf der Psychologists for Future an:

 

Waldbrände, Wasserknappheit, Dürre: Die Menschheit steckt mitten in der Klimakrise

Studien legen nahe, dass die Klimakrise die psychische Gesundheit durch direkte Auswirkungen wie Extremwetterereignisse, indirekte Effekte auf soziale und umweltbedingte Determinanten sowie emotionale Belastungen durch das Verständnis der langfristigen Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, verschlechtern kann. Die schwerwiegendsten Folgen werden von benachteiligten Gemeinschaften und Bevölkerungsgruppen gespürt. Die Klimakrise ist also nicht nur eine ökologische, sondern auch eine psychosoziale Herausforderung. Schließen Sie sich den Psychologists for Future bei der Demo am Brandenburger Tor an. Dort wird es auch einen Informationsstand der Psy4F zu finden sein. Die Kundgebung beginnt um 12:00 Uhr.


26.04.2023

Demo: Finanzierung der Weiterbildung JETZT sichern!

 

Der bvvp Berlin unterstützt die von der PsyFaKo organisierte Demonstration zur Sicherung der Finanzierung der Weiterbildung.

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die neue Psychotherapie-Weiterbildung ist in Gefahr!

Die ersten Jahrgänge schließen im Sommer 2023 den neuen Master Klinische Psychologie und Psychotherapie ab und würden im Oktober eigentlich die Weiterbildung beginnen.

Aber: Die Finanzierung der Weiterbildungsstellen ist bisher nicht gesichert und erfordert JETZT gesetzliche Regelungen! Die verantwortlichen Politiker*innen müssen jetzt handeln!

Kommen Sie zur Demo am 4. Mai um 15:00 Uhr am Bundesministerium für Gesundheit (Mauerstr. 29, 10117 Berlin), um für die Finanzierung der Weiterbildung zu demonstrieren!

Hier finden Sie das Infoblatt.

Zum Hintergrund:

Seit 2020 ist die Ausbildung zum*r Psychotherapeut*in neu geregelt: Das Studium wurde umstrukturiert und zudem ersetzt eine neue 5-jährige Weiterbildung die bisherige schlecht bezahlte Ausbildung. Die Approbation zum*r Psychotherapeut*in, die zur Berufsausübung befähigt, wird bereits nach dem Master erworben.

Eine angemessene Bezahlung des psychotherapeutischen Nachwuchses war ein zentrales Ziel bei der Einführung der Reform psychotherapeutischen Weiterbildung: Da Studierende bereits nach dem Studium die Approbationsprüfung ablegen, haben sie während der Weiterbildung Anspruch auf Bezahlung angelehnt an TVöD E14. Sich in dem alten Ausbildungssystem ausbeuten zu lassen, stellt für uns keine Alternative dar!

Die ersten Studierenden schließen im Sommer ihr Studium mit anschließender Approbation ab. Ab 2024 lässt sich mit 1.000 Absolvent*innen, ab 2025 mit 2.500 Absolvent*innen jährlich rechnen. Und dennoch ist die Finanzierung dieser Weiterbildung bis heute klärungsbedürftig.

  • Ohne eine gesetzliche Regelung bleibt die finanzielle Lage ungeklärt!
  • Ohne Finanzierung werden die Ausbildungsinstitute keine Weiterbildung anbieten!
  • Ohne Finanzierung wird es auch keine Stellen in Kliniken geben!
  • Ohne gesetzliche Regelung bleiben tausende Studierende nach dem Studium ohne Weiterbildungsplatz und ohne Zukunftsplan!

Für Hintergrundinfos und Updates checken Sie die Webseite der AG “Psychotherapie-Reform” der PsyFaKo https://psyfako.org/ueber-uns/arbeitsgruppen/

Folgen Sie uns auf Instagram @ptw_forum_berlin Twitter @PtwForumBerlin

Posten Sie zum Thema mit #PsychotherapieIstUnersetzlich #unersetzlich

Herzlichen Dank!
Ihr PtW-Forum Berlin

 

Quellen:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.bptk.de zu laden.

Inhalt laden

https://www.bptk.de/wp-content/uploads/2022/09/BPtK-Ratgeber_Beruf-PsychotherapeutIn_Was-kommt-nach-dem-Studium.pdf


02.10.2022

Selbstmitgefühl für Therapeut*innen

Der bvvp Berlin lädt alle Mitglieder und Interessierten herzlich zum nächsten digitalen Stammtisch ein. Nach einem kurzen Impulsvortrag zum Thema „Selbstmitgefühl für Therapeutinnen“ von Dr. Hanna Preuss-van Viersen möchten wir mit Ihnen in einen kollegialen Austausch treten.

Datum: Mittwoch, 19.10.2022
Uhrzeit: 19:30 Uhr bis ca. 21:00 Uhr
Veranstaltungsort: Online über webex

Wir Psychotherapeut*innen sind bei unsere Arbeit immer wieder mit belastenden Phasen konfrontiert. Auch wir kennen Innere Kritiker- und Antreiber-Stimmen bezüglich unseres therapeutischen Handelns. Selbstmitgefühl (engl. Self-Compassion) gilt als relevanter transdiagnostischer Wirkfaktor in der Psychotherapie. Studienergebnisse verweisen zudem auf das Potential von Selbstmitgefühl für die eigene psychische Resilienz. Im Vortrag werden konzeptuelle Hintergründe vermittelt und Möglichkeiten dargestellt, wie wir eine mitfühlendere Haltung für uns selbst etablieren können.

Dr. Dipl.-Psych. Hanna Preuss-van Viersen arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universitätsmedizin Mainz. Sie erforscht u.a. die Wirkung von Selbstmitgefühl bei Essstörungen und in stressbelastenden Elternsituationen. In ihrer therapeutischen Arbeit als Psychologische Psychotherapeutin und Schematherapeutin mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen integriert sie häufig mitgefühlsfokussierte Interventionen.

Die Teilnahme am Online-Stammtisch ist kostenlos. Auch Nicht-Mitglieder sind herzlich eingeladen. Die Zertifizierung ist bei der Psychotherapeutenkammer Berlin beantragt.

Bitte melden Sie sich bis zum 15.10.2022 mit Ihrem Namen und Ihrer Email-Adresse unter bvvp-lv-berlin@bvvp.de an.


14.09.2022

Junges Forum: Klausurtagung in Berlin

Zwei Mal im Jahr treffen sich die Aktiven des Jungen Forums bvvp zur Klausurtagung. Dieses Mal tagten wir vom 12. bis zum 14. August 2022 in Berlin und nutzen dabei unsere wunderschönen Geschäftsräume. Rebecca Borchers und Alexandra Rausch aus unserem Landesvorstand waren mit dabei und diskutierten und planten neue Aktionen und Projekte. Da wir uns durch Corona lange nur online treffen konnten und ein großer Bedarf nach Austausch und realem Kennenlernen bestand, verbrachten wir Freitagabend bis Sonntagmittag in Berlin. Mit dem Datum hatten wir dazu Glück, da wir als soziales Event nicht nur eine Unterweltenführung machen konnten, sondern durch den Jahrestag des Berliner Mauerbaus mit einer Zeitzeugin der Fluchttunnel sprechen konnten.

 

Alexandra Rausch, September 2022


31.08.2022

Unser Spitzenkandidat für die KV Berlin

Am Mittwochabend des 24. August 2022 lud der Vorstand des bvvp Berlin zur offiziellen Wahlveranstaltung ein. Vom 6. September bis 4. Oktober sind alle niedergelassenen Kollegen und Kolleginnen aufgerufen, die Mitglieder der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in der Hauptstadt zu wählen. Deshalb stellten wir Ihnen an diesem Abend in einer online Veranstaltung Herrn Klaus Vlk, unseren Spitzenkandidaten, vor. Sein tschechischer Name bedeutet „Wolf“. Er vertritt den bvvp im Wahlkörper 2 (Psychologische Psychotherapeut*innen) auf der verbändeübergreifenden Liste 1 „Perspektive Psychotherapie Berlin“. Der Kollege aus Niedersachsen hat in Berlin studiert und arbeitet hier in eigener Praxis seit 2005. Er ist seit vielen Jahren in verschiedenen Gremien unserer Selbstverwaltung aktiv, u.a. als Delegierter in der Psychotherapeutenkammer (zwei Wahlperioden), als stellvertretendes Mitglied im Beratenden Fachausschuss und Mitglied im Regionenrat der GwG. Als Schwerpunkte seiner Funktionärsbemühungen benannte er die Honorargerechtigkeit, Telematikinfrastruktur und Datenmanagement, Bedarfsplanung und das neue System zur Qualitätssicherung in der Psychotherapie (QS).

Um genau dieses QS-System ging es auch im anschließenden Vortrag von Ulrike Böker, Mitglied im Bundesvorstand des bvvp. Nach einer historischen Einordnung informierte sie uns über den aktuellen Stand der Entwicklung des QS-Verfahrens durch das IQTIG. Der Fragenkatalog für uns Behandelnde mit über 80 Items ist schon länger einsehbar. Seit wenigen Tagen ist nun auch der Patientenfragebogen veröffentlicht, der in seiner aktuellen Version 40 Items umfasst. Patienten und Patientinnen sollen u.a. angeben, ob sie zu Beginn der Therapie über Diagnose und Zielsetzung informiert wurden oder ob das Therapieende ausreichend vorbereitet wurde. Anlass zu Kritik gibt es vor allem am Umfang des Messinstruments. Befürchtet wird ein hoher bürokratischer Aufwand – Zeit, die am Ende für die Versorgung der Patienten und Patientinnen fehlt. Außerdem kritisieren viele die geplante Pseudonymisierung der Daten als zu unsicher. Darüber hinaus wird der Referenzbereich von 90% bis 95% als zu eng eingeschätzt: Kollegen und Kolleginnen, die Ergebnisse außerhalb des Referenzbereichs haben, müssen sich zunächst offiziell vor einer Kommission rechtfertigen und in einem weiteren Schritt auch Honorarkürzungen befürchten. Frau Böker zeigte sich jedoch abschließend zuversichtlich, dass wir mit viel Engagement und wirksamer Öffentlichkeitsarbeit noch einiges an dem QS-System ändern können, da der offizielle Start nun auf Anfang 2025 verschoben wurde.

Der bvvp arbeitet derzeit hinter den Kulissen an der Entwicklung eines alternativen QS-Fragebogens. Wenn Sie also Erfahrungen mit standardisierten Therapieevaluationen haben, schreiben Sie uns gerne an!

Zum Schluss haben wir noch eine dringende Bitte: Wählen Sie! Nutzen Sie Ihr Wahlrecht und helfen Sie uns, die Legitimation unserer berufsständischen Demokratie und Selbstverwaltung aufrecht zu erhalten. Nur so können wir unsere Anliegen gegenüber der Politik wirkungsvoll vertreten. Eine Anleitung der KV zum Wahlvorgang finden Sie hier.

 

Zum Wahlprocedere

Der bvvp ist im Wahlkörper II (Psychologische Psychtotherapeut:innen, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:innen) vertreten. Bei der KV-Wahl haben Sie insgesamt vier Stimmen: Eine Stimme für die Liste, die Sie bitte der Liste 1 „Perspektive Psychotherapie Berlin“ geben, auf der der bvvp gemeinsam mit anderen Verbänden kandidiert. Die weiteren drei Stimmen sind Personenstimmen für einzelne Kandidat:innen. Bitte kumulieren Sie alle drei Stimmen auf Klaus Vlk, unseren Spitzenkandidaten für Berlin.

Im Wahlkörper I (Haus- und Fachärzt:innen) kandidiert leider kein:e bvvp-Vertreter:in. Wir möchten aber alle ärztlichen Mitglieder trotzdem bitten, von Ihrem Wahlrecht unbedingt Gebrauch zu machen. Wir geben keine Empfehlung ab. Informieren Sie sich bitte selbst anhand der Wahlinformationen der unterschiedlichen Listen.

Hier finden Sie unseren offiziellen Wahlaufruf und den Flyer der Liste Perspektive Psychotherapie Berlin zum Download.

(r.b)

 

Foto: Tanja Fügener


31.08.2022

11. Konzertierte Aktion der KV und Aktionstag am 07.09.

Am 17.08.2022 lud die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin die Vorstände der Berufsverbände zur 11. Konzertierten Aktion ein. Anlass war der Entwurf für das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG), das die TSVG-Neupatientenregelung abschaffen soll. Dies würde für einige Arztgruppen erhebliche Honorarkürzungen bedeuten, was dementsprechend kritisiert wurde.

Uns Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen betrifft die Regelung eher am Rande, da wir auf Grund der eher niedrigen Fallzahl auch vergleichsweise wenige Neupatient*innen pro Quartal behandeln. Eine aktuelle Hochrechnung der KV schätzt unsere Einnahmenreduktion auf unter 1%.

Dennoch möchten wir Sie an dieser Stelle informieren und unsere Solidarität mit den ärztlichen Kolleg*innen zum Ausdruck bringen. Anlässlich der geplanten Änderung hat die KV Berlin für den 7. September zu einem Aktionstag eingeladen.

Die KV bittet alle niedergelassenen Kollegen und Kolleginnen, an diesem Tag ab 10:00 Uhr an einer online Fortbildungsveranstaltung teilzunehmen und sich am Nachmittag dem Protestzug der medizinischen Fachangestellten am Brandenburger Tor anzuschließen.

Der bvvp Berlin unterstützt das Anliegen der Kolleg*innen und fordert ebenfalls eine gerechte Honorierung. Wir sind davon überzeugt, dass wir unsere Anliegen gegenüber der Politik am besten vorbringen können, wenn wir uns als Vertreter und Vertreterinnen der verschiedenen Gesundheitsberufe solidarisch zeigen und gemeinsam für unsere Interessen einstehen.

(r.b)